Meridiane (Leitbahnen) in der TCM

Zu den wichtigsten Merkmalen der Traditionellen Chinesischen Medizin zählt ein einzigartig detailliertes Konzept von Meridianen (chinesisch: jingluo).
Die Meridiane sind gedachte Linien auf der Körperoberfläche, die in enger Beziehung zum Qi stehen.
Zwölf sogenannte paarige Hauptmeridiane (chinesisch: Jing mai) und acht außerordentliche Meridiane überziehen den Menschen. Sie verbinden sich im Inneren mit den inneren Organen und verlaufen äußerlich über den Rumpf und die Gliedmaßen.
Jede Meridianbahn hat Yin- oder Yang-Charakter und ist Teil eines energetischen Systems, welches das Qi im Körper zirkulieren lässt. Diese Bahnen werden außerdem bestimmten Funktionskreisen zugeordnet, die körperliche und seelische Prozesse miteinander verbinden.
Störungen im Energiesystem
Die chinesische Medizin widmet besondere Aufmerksamkeit möglichen Blockaden im Meridiansystem, da diese den Qi-Fluss behindern und damit das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Ziel vieler Behandlungsmethoden der TCM ist es, solche Blockaden zu lösen und den Energiefluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Meridiane sind Grundlage vieler Therapien
Das Meridiansystem spielt nicht nur in der Akupunktur und verwandten Verfahren wie Laserakupunktur oder Homöosiniatrie eine zentrale Rolle (fast alle Akupunkturpunkte liegen genau auf diesen Leitbahnen), sondern es bildet auch die Grundlage für eine ganze Reihe weiterer Behandlungen und Praktiken, wie beispielsweise Akupressur (bei der dieselben Punkte ohne Nadeln, allein durch sanften Druck oder Massage, stimuliert werden) oder Bewegungs- und Atemübungen wie Qi Gong und Tai Chi, die den Qi-Fluss in den Meridianen harmonisieren sollen.